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Audioequipment

Rekorder

Seit Ende der 1980er Jahre ist es mit dem Einzug tragbarer und bezahlbarer Digitaltechnik auch für den Nicht-Profi möglich, Aufnahmen in CD-Qualität herzustellen. Anfangs war es die DAT-Technik mit ihren empfindlichen Bändern und Transportmechanismen, später die MiniDisk mit der qualitätsverlust-behafteten ATRAC-Kompression und schließlich die Festplatten- und neuerdings die Flash-Recorder. Die beiden letzteren erlauben teilweise Aufnahmen in einer Qualität, die weit jenseits der Wiedergabequalität einer CD (44,1 kHz/16Bit) liegt.

DAT (Digital Audio Tape) war das erste Aufnahmesystem, das tragbar und bezahlbar war und unabhängig vom Studio Aufnahmen in CD-Qualität erlaubte. Zu seiner Zeit (Ende der 1980er bis weit in die 2000er hinein) war es das bevorzugte System der Phonografen für Soundscapes (Feldaufnahmen). Der größte Nachteil war das Medium, eine kleine Kassette mit schmalem und dünnem Magnetband, wie man es auch von Videobändern her kennt. Neben der mechanischen Empfindlichkeit war gerade auf Expeditionen in tropischen Gebieten die Anfälligkeit für Feuchtigkeit und Schimmelbildung ein großes Problem.

MD (MiniDisk) wurde Mitte der 1990er Jahre eingeführt. Es nutzte statt Bändern ein opto-mechanisches System, eine kleine, in einem Plastikgehäuse verpackte, bis zu einer Million Mal wiederbespielbare Disk (daher der Name) mit einer Kapazität von 180 MB. Um eine ausreichende Aufnahmedauer (74 - 80 Minuten) zu gewährleisten, wurden die Daten mittels eines Codierungsverfahrens namens ATRAC um den Faktor 5 komprimiert. Ähnlich dem MP3-Verfahren erfolgte die Kompression nach hörphysiologischen Gesichtspunkten. Grob gesagt wurden leise Anteile der Aufnahme, die von lauteren überdeckt wurden und sowieso nicht detailliert wahrgenommen werden konnten, eliminiert, also gar nicht erst aufgezeichnet. Mit steigender ATRAC-Version wurde die Qualität zunehmend besser, doch verstummten die Kritiker nie, die eine verlustbehaftete Aufnahmetechnik für ernsthafte Anwendungen ablehnten. Im Jahr 2004 wurde schließlich eine neue Generation von MD-Rekordern auf den Markt gebracht, die mit unkomprimierten Wave-Dateien arbeiteten, also CD-Qualität boten. Dementsprechend wurden auch eine neue MiniDisk eingeführt, die mit einem GB Kapazität ebenfalls 74 Minuten Laufzeit hatten. Trotz der Nachteile des Systems fand es weite Verbreitung, auch bei Journalisten, die es für Reportagen und Dokumentationen einsetzten. Die mechanische Robustheit des Mediums war ein überzeugender Vorteil, die Empfindlichkeit gegen Erschütterung während des Abspeicherns in vielen Fällen ein echtes Handicap.

Festplatten- und Flashrekorder sind seit Beginn des 21. Jahrhunderts auf dem Vormarsch. Sie werden hier gemeinsam behandelt, da sie sich im wesentlichen nur in den verwendeten Medien unterscheiden. Es gibt mittlerweile auch Rekorder, die beide Medien einsetzen. Der Vorteil von Festplatten ist die Speicherkapazität, die meist bei 40 - 60 GB liegt. Der Nachteil ist die mechanische Empfindlichkeit des Mediums. Rekorder, die mit Flashkarten arbeiten,sind gegen Erschütterungen hingegen total unempfindlich. Das ist bei Reportagen und anderen Aufnahmesituationen, bei denen man in Bewegung ist, ein unschätzbarer Vorteil. Die Speicherkapazität der Flashkarten (Compact Flash oder Secure Digital) ist mittlerweile in Regionen vorgestoßen, die auch bei höchster Aufnahmequalität annehmbare Laufzeiten ermöglicht. Da diese Rekorder mit dem Wave-Format arbeiten, können die Dateien direkt auf einen Rechner über USB, Firewire oder Kartenlesegerät kopiert und dort sofort bearbeitet werden. Bei den älteren Systemen müssen die Aufnahmen erst umständlich und meist in Echtzeit über mehr oder weniger aufwendige Schnittstellen auf einen Rechner überspielt werden.

Andere Rekordertypen stellen meist Kompromisse in der Aufnahmequalität dar und werden hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
MP3-Player haben oft eine Aufnahmefunktion, wobei wie bei Handys, Digital-Fotokameras und Diktiergeräten die Mikrofone meist so klein sind, dass nur ein eingeschränkter Frequenzbereich aufgenommen wird. Allenfalls die Mikrofone in digitalen Video-Kameras erlauben eine akzeptable Qualität. "Echte" Qualität darf man aber von keinem dieser Geräte erwarten.


Mono, Stereo und Surround Die meisten zur Zeit angebotenen und erschwinglichen Rekorder sind Stereo-Rekorder, die jedoch auch bei Verwendung eines einzelnen Mikrofons Mono-Aufnahmen erlauben. Im hochpreisigen Bereich sind auch Rekorder mit vier und mehr Spuren erhältlich. Sowohl Kosten als auch Aufnahme- und Nachbearbeitungsaufwand sind derzeit noch so hoch, dass für die meisten Hobby-Phonografen die Beschäftigung mit Surround-Techniken noch in einiger Ferne liegen dürfte.

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